gamescom 2011 – Der Ultimative Survival Guide v1.0

Wenn einer auf die gamescom geht, dann sollte der Spaß an erster Stelle stehen. Oder etwa nicht?

Eigentlich schon. Damit einem der Beusch der gamescom aber so wenig Probleme wie möglich bereitet, habe ich hier für euch den ultivativen gamescom Survival Guide parat. Dieser wird gegebenenfalls je nach Erfordernis im nächsten Jahr um entsprechende Punkte ergänzt.

— Vor der Messe —

Schuhe:
Dise werden immer wieder gerne unterschätzt. Faustregel ist: je gemütlicher, desto besser! Ihr solltet gut in den Tretern laufen können und längere Zeit darin stehen können (sagen wir mal schätzungsweise 2-3 Stunden mindestens, ohne dass eure Füße anfangen wehzutun). Stiefel, Boots und alles, was eine harte Sohle hat und höhere Absätze besitzt, ist reiner Selbstmord für eure Füße. Bei mir haben sich Sneaker bewährt. In denen kann man relativ lange stehen, die Sohle ist weder zu weich, noch zu hart und fühlen sich insgesamt einfach bequem beim Laufen an. Solltet ihr das neue Paar Schuhe noch vorher kaufen wollen, bitte macht das einige Tage vorher. Nagelneue Schuhe direkt am ersten Tag auf der gamescom zu tragen ist fatal. Gebt euren Füßen und den Schuhen Zeit, sich aneinander zu gewöhnen. Längeres Einlaufen über mind. 2-3 Tage sollte drin sein.

Kleidung:
Auch wenn der „Schlabberlook“ einen bestimmtem Sender für eine verachtende Berichterstattung Anlass genug war, es gilt: tragt, was bequem ist und womit ihr euch vor anderen zeigen wollt. Grenzen gebietet nur euer pesönlicher Geschmack und der Anstand (nackt ist nicht drin, Leute!), nicht oberflächliches Denken von Außenstehenden. Shirts mit Nerdhumor? Immer her damit, davon kann es nie genug geben.

Cosplay:
Sehr schön anzusehen und immer mal wieder das eine oder andere Foto wert. Aber bitte bedenkt nicht nur Aufwand, die dargestellte Person und den Stil, sondern auch ggfs. über eine zweite Person Ersatzklamotten mitnehmen zum Umziehen. Wenn das Cosplay kaputtgeht, ist der Ärger groß… und ganz/teilweise entblößt möchtet ihr nicht auf der Messe unterwegs sein, oder?

Fotos:
Klar, Andenken sind nett. Sei es für einen privat, für die eigene Website oder um die gesammelten Schätze auf facebook oder dergleichen hochzuladen und den Freunden zu präsentieren. Bei Digitalkameras gilt: Akku laden, je nach Verfügbarkeit und Notwendigkeit einen vol lgeladenen Ersatzakku mitnehmen. Achtet auf den zur Verfügung stehenden Speicherplatz und nehmt eventuell auch Ersatzspeicherkarten mit. Herkömmliche Filmkameras (ja, die soll es auch noch geben): Für die Elektrik gilt dasselbe, habt genügend Akkus/Batterien im Gepäck und Ersatzfilme.
Die Kamera ist neu oder geliehen? Dann macht euch am besten einige Wochen vorher schon im Umgang mit dem Gerät vertraut, testet verschiedneen Einstellungen, sofern möglich, und seht, mit welchen Settings ihr am besten das gamescom Geschehen einfangen könnt. Stellt euch auf Dunkelheit und eher schlechte bzw. stellenweise grell/helle beleuchtete Bereiche ein.
Nicht überall darf fotografiert werden, beachtet bitte entsprechend geltende Verbote einzelner Stände.

Video:
Wenn es nicht mit der Kamera möglich ist, die ihr für die Fotos verwendet, dann lasst es am besten sein. Die wenigsten Amateuraufnahmen werden gelingen, und durch entsprechend wackelige Bewegungen der Kamera werdet ihr eher seekrank vor dem Fernseher, anstatt eure besten Momente würdig festzuhalten. Falls es unbedingt notwendig ist, dass ihr eine kurze Videoaufnahme macht, macht es mit eurem (soweit vorhanden) Smartphone. Beachtet aber bitte, dass aufgrund der Geräuschkulisse in den Hallen der Ton ziemlich schlecht aufgenommen wird.
Nicht überall darf gefilmt werden, beachtet bitte entsprechend geltende Verbote einzelner Stände.

Tickets:
Kann man eigentlich nicht oft genug sagen. Falls es euch möglich ist, kauft euch die Tickets bitte im Voraus. Die Tageskassen sind jedes Jahr ziemlich beansprucht und die Menschenmassen sprechen Bände. Ihr könnt helfen, den Arbeitsaufwand des Servicepersonals am Schalter erheblich zu mindern, wenn ihr eure Tickets vorab bestellt, optimalerweise über das Internet. Die Tickets werden euch dann zeitnah zugesandt.

Getränke und Essen:
Uberschätzt euch nicht. Je nachdem, wie lange ihr vorhabt zu bleiben, solltet ihr genügend trinken und euch auch was zum Essen einplanen. Fairerweise empfehlen sich die Snack-Points in und an den Hallen zur Stärkung, über den Kauf helft ihr höchstwahrscheinlich auch mit, die gamescom finanziell zu unterstützen. Solltet ihr knapp bei Kasse sein, nehmt am besten eine 1,5 Liter Einwegpfandflasche und füllt diese zu Hause mit Leitungswasser auf. Dasselbe gilt für das Essen. Das Angebot auf dem Gelände der koelnmesse ist vielfältig. Wer aber eine Geldbörse aus Zwiebelleder hat (einmal reingucken, schon fängt man an zu weinen T.T), macht sich zu Hause besser ein oder zwei Brote. Generell gilt für Getränke: zuckriges nur sehr wenig, eignet sich gut zur kurzzeitigen Stärkung. Wasser geht immer und löscht zuverlässig euren Durst. Zum Essen möglichst nichts zu fettiges oder mächtiges, und auch nicht zu viel. Ihr seid auf der gamescom und nicht auf der ANUGA.

— Der Messebesuch —

An- und Abreise:
Der Bahnhof ist nah. Das wisst ihr. Und auch alle anderen. Dementsprechend kann es ein wenig voller werden. Achtet auf die Sicherheitshinweise und das Personal am Bahnhof. Wenn ihr mit Bussen und Bahn unterwegs seid, richtet euch auf fahrende Mobilsaunas ein. Es wird warm und sehr voll sein. Findet euch damit ab und freut euch, dass ihr wahrscheinlich nicht den gesamten Tag mit diesem Fortbewegungsmittel unterwegs seid. Wer Geld hat und entsprechend in Komfort investieren will, könnte sich mit der Möglichkeit eines Taxis anfreunden. Seid ihr ein wenig knapp bei Kasse für Taxi, wollt darauf aber nicht verzichten, bildet Taxi-Fahrgemeinschaften und/oder versucht mit dem Taxifahrer einen Festpreis VOR DER FAHRT (!!!) zu vereinbaren.

Geruchsentwicklung:
Es ist Sommer, ihr seid in größeren Hallen unterwegs, die Menschen strahlen ihre eigene Körperwärme ab. Resultat ist das, was man sich letztens von RTL an den Kopf werfen lassen musste, wenn auch komplett zusammenhangslos. Fakt ist: ihr werdet schwitzen und man wird es evtl. riechen. Deodorant oder Antitranspirant ist generell eine gute Aufrüstung für euer Gepäck. Nach dem Tag auf der Messe seid ihr aber garantiert froh, euch eine erfrischende Dusche zu gönnen. Ihr wollt euch vielleicht auch ein kleines Handtuch mitnehmen, um euch im Falle des Falles ab und zu mal den Schweiß aus dem Gesicht zu wischen.

Menschen:
Ihr seid alle gleich. Ihr wollt alles dasselbe: Spaß haben. Darum gilt immer, sei es Warteschlange oder Snack-Point, Outdoor-Bereich oder Halle, Rolltreppe oder Toilette: nehmt aufeinander Rücksicht. Kein Drängeln, kein Pöbeln, kein Stress. Nach einiger Zeit sind auch mal die Nerven ein wenig gereizt, wenn man länger unterwegs war und den Großteil nur mit Warten in der Schlange verbracht hat. Seid nachsichtig und freundlich zueinander. Abgesehen davon: die gamescom Besucher sind eigentlich generell ziemlich entspannt drauf, auch wenn diese seit knapp 8 Stunden rumlaufen. Nehmt euch ein Beispiel.

Messe:
Auch wenn man es nicht meinen mag… während unsereins Spaß hat, haben das Messepersonal, die Service-Mitarbeiter der koelnmesse sowie die Security-Menschen den vielleicht härtestens Job über diese 5 Tage. Benehmt euch bitte dementsprechend und macht nicht unnötig Ärger.

Abfall:
Ihr habt Müll in der Hand oder in der Tasche? Euch gefallen die Zeitschriften, Magazine und Flyer nciht, die ihr genommen habt bzw. euch in die Hand gedrückt worden sind? Dann werft diese in den Mülleimer, und nicht auf den Boden. Wenn kein Mülleiimer in der Nähe ist, steckt den Müll solange ein, bis ihr an einen Mülleimer kommt. Müll auf dem Boden sieht nicht nur scheiße aus, denn wenn es zu viele machen besteht Ausrutsch- und damit auch Verletzungsgefahr.

Taschen und Merchandise:
Ihr wollt Goodies abgreifen, wisst aber nicht, wo ihr das Zeug verstauen wollt? Dann solltet ihr schauen, dass ihr an eine geeignete Tasche kommt…möglichst, ohne sich dafür inmitten von kreischenden Fans (?) zu begeben, um vor einer Bühne die winzige Chance zu haben, dass jemand Papiertaschen in die Menge wirft. Auch wenn ihr in der entsprechenden Halle oder an den gamescom-Merch-Ständen Fanartikel kauft: ihr solltet generell nur soviel mitnehmen, was ihr gefahrlos während der Dauer eures Messebesuchs transportieren könnt.

Augen und Ohren, Epilepsie:
Es ist dunkel und ihr werdet, je nachdem, eine Menge Material an Bildschirmen sehen. Benötigt ihr eine Brille, solltet ihr diese stets parat haben. Und es ist laut. Wer ein empfindliches Gehör hat, sollte entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifen, z. B. Ohrstöpsel. Wer Epileptiker ist, sollte gegebenefalls mit seinem Arzt darüber sprechen, ob der Besuch der gamescom gefahrlos möglich ist. Die Lichtshows an einigen Ständen und Bühnen sind mitunter sehr extrem.

Diebstahl:
Wertsachen, sofern nicht für die Messe notwendig, ZU HAUSE LASSEN! Personalausweis, Fahrkarte, Kleingeld… das muss in der Geldbörse reichen. Handy ist nicht verkehrt, speziell in Notfällen, tragt dieses aber möglichst am Körper und unzugänglich für andere. Der Beste Schutz vor Diebstahl ist immer noch den Dieben weder Beute noch Möglichkeit zu geben.

Kleidung, die Zweite:
Nehmt zumindest ein Ersatzshirt mit. Ihr werdet es nicht bereuen, Ehrenwort. Spätestens wenn Person XY aus Versehen eure Klamotten mit Limonade tränkt, wollt ihr etwas anziehen, was nicht in Neonreklame an das Insektenvolk die eindeutige Botschaft aussendet „Kommt her ihr Bienen und Wespen, ich habe in Zuckerwasser geduscht“. Abgesehen davon, nach einigen Stunden entwickelt die Kombination von Textilien und Limonade einen sehr fiesen Geruch.

Werkzeug:
Stift und Zettel sind nie verkehrt, speziell wenn man neue Kontakte knüpft. Darüber hinaus am besten nichts mitnehmen, was nicht unbedingt benötigt wird. Die Idee, Klappstühle mitzunehmen, um die Wartezeit an den Ständen besser zu überstehen, solltet ihr am besten direkt wieder vergessen. Der Brandschutz wird etwas dagegen haben, wenn viele Besucher auf einmal mit sperrigen Gegenständen auf der Messe unterwegs sind.

— Nach der gamescom —

Das Abend- und Morgenmahl:
Ihr wollt morgen nochmal hin? Gratulation, ihr seid hart im Nehmen, wenn ihr zwei Tage aufeinander auf die gamescom geht. Aber vorher solltet ihr euch eine kleine Stärkung gönnen. Wie für die gamescom selber, gilt für das vorher: nichts zu Fettiges oder Mächtiges. Nudeln und ein leckerer Blattsalat sind ideal. Zum Frühstück eine oder zwei Scheiben Roggenbrot mit Käse und Wurst und ein starker Kaffee. Wer nicht an Kaffee glaubt, darf sich auch einen Energydrink zu Gemüte führen.

Dusche:
Wie schon erwähnt, eurer Hygien-o-meter wird während der gamescom rapide nach unten sinken. Abends ist eine ausgiebige Dusche Pflicht. Erfrischt lässt es sich besser schlafen und ihr seit für den nächsten Tag sauber und erholt.

So, ich hoffe, diese Tipps werden euch im nächsten Jahr auf den Besuch der gamescom entsprechend vorbereiten. Schreibt mir doch, ob und wie was ergänzt werden sollte und ich werde diesen Guide entsprechend ergänzen. Bis dahin euch alles Gute, bis später 🙂